L&M-6-2015
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Zentrum der Lebensmittel- und Ernährungsforschung
Zentrum der Lebensmittel- und ErnährungsforschungMax Rubner-InstitutDas Max Rubner-Institut (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, erarbeitet wissenschaftliche Entscheidungsgrundlagen für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf dem Gebiet der Ernährung und der Lebensmittel. Zugleich hat es laut Satzung die Aufgabe, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Nutzen des Gemeinwohls zu erweitern. Acht Institute am MRI
Standort Karlsruhe
Standort Kiel
Standort Detmold
Standort Kulmbach
Forschungsschwerpunkt des Max Rubner-Instituts ist der gesundheitliche Verbraucherschutz im Ernährungsbereich. Gegründet wurde das MRI als selbstständige Bundesoberbehörde unter der Leitung eines wissenschaftlichen Präsidenten am 1. Januar 2008 als Nachfolgeeinrichtung mehrerer vorher bestehender Forschungsanstalten. Neben dem Hauptsitz in Karlsruhe verfügt das Max Rubner-Institut über weitere Standorte in Kiel, Detmold und Kulmbach sowie eine Fachabteilung in Hamburg. Gegenwärtig hat das MRI etwa 700 Mitarbeiter, hiervon ca. 150 Wissenschaftler auf festen Planstellen, ca. 30 auf zeitlich befristeten Projektstellen und gegenwärtig 23 Doktoranden. Qualität, Sicherheit, Ernährung und Gesundheit – übergreifende Aufgaben Insgesamt acht Institute bearbeiten das große Aufgabengebiet: Dabei werden in vier vertikalen Instituten die bedeutendsten Lebensmittelgruppen (Fleisch; Obst und Gemüse; Getreide, Kartoffeln, pflanzliche Öle und Fette; Milch und Fisch) entlang der gesamten Produktionskette (from farm to fork) im Hinblick auf Qualitäts- und Sicherheitsaspekte untersucht. Vier horizontale Institute forschen zu übergreifenden Aufgaben in den Bereichen Mikrobiologie und Biotechnologie, Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik, Ernährungsphysiologie und Ernährungsverhalten. Die MRI-Institute befinden sich in einem Spannungsfeld – zum einen ein breites Wissen zu allen denkbaren Fragen bezüglich spezifischer Lebensmittel und zu übergreifenden Themen vorzuhalten, um bei akutem Bedarf Stellungnahmen für das BMEL zu erarbeiten, zum anderen, um auch im Rahmen der Vorlaufforschung Projekte auf wissenschaftlich hohem Niveau zu wichtigen Forschungsfragen durchzuführen. Parallel dazu müssen Methoden (weiter-)entwickelt und etabliert werden, um die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln am Ende der Produktionskette festzustellen und zu bewerten. Das MRI hat dabei den unter allen ähnlichen wissenschaftlichen Institutionen Deutschlands einmaligen Vorteil, sowohl auf langjähriges, tiefgehendes Lebensmittel- und lebensmitteltechnologisches Wissen zurückgreifen zu können als auch auf die Institute, die die Wirkung der Ernährung auf die Gesundheit sowie das Ernährungsverhalten im Fokus haben. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte werden – nicht zuletzt zur Qualitätssicherung und zu einer erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln – in hochrangigen internationalen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht und zugleich einer breiteren Öffentlichkeit in allgemeinverständlicher Form in den verschiedensten Medien zur Information zur Verfügung gestellt. Um die Verzahnung des jeweiligen Spezialwissens zwischen vertikalen und horizontalen Instituten weiter zu verbessern und so das wissenschaftliche Potenzial des MRI möglichst effektiv zu nutzen, hat sich die Festlegung institutsübergreifend zu bearbeitender aktueller Themengebiete bewährt. Für die an übergreifenden Themen beteiligten Institute bedeutet das unter anderem, diesen Forschungsarbeiten eine hohe Priorität einzuräumen, falls erforderlich unter vorübergehender Zurückstellung eigener, enger definierter Forschungsinteressen. Nicht zuletzt trägt die institutsübergreifende Bearbeitung von Themen wesentlich zum schnellen Aufbau wissenschaftlicher Kompetenz bei. Bisher konnten bereits die Themenfelder „Lebensmittel- und Human-Metabolomics“ und „Nanotechnologie“ als übergreifende Gebiete erfolgreich etabliert werden. In diesen Arbeitsfeldern wurden in den letzten Jahren durch die Beschaffung modernster Analysensysteme (z.B. GC-MS/MS, mehrere LC-MS-Systeme, asymmetrische Fluss/Feldfluss-Fraktionierung, Single particle ICP-MS, Rasterelektronenmikroskop) hervorragende Voraussetzungen für wegweisende Arbeiten und Projekte begründet. Ferner besteht eine wichtige institutsübergreifenden Aufgabe in Beiträgen zur Verbesserung und Aktualisierung der Daten des Bundeslebensmittelschlüssels (BLS) durch moderne lebensmittelchemische Analytik. Der BLS erhält durch die lebensmittelbasierten Institute aktuelle Analysen von Nährstoffdaten, insbesondere zu den Lebensmitteln, die in der Nationalen Verzehrsstudie II als Hauptkomponenten in der Ernährung in Deutschland identifiziert worden sind. Immer mehr rückt der Darm als wichtige Schaltstellte der Gesundheit nicht nur ins wissenschaftliche, sondern auch ins gesellschaftliche Bewusstsein. Denn wie schon Paracelsus im 16. Jhd. sagte: „Die wichtigsten Dinge spielen sich zwischen Anfang und Ende des Verdauungskanals ab.“ Diesem Gedanken wird das MRI in Zukunft mit dem Aufbau des institutsübergreifenden Themenfeldes „Lebensmittel- und Darm-Mikrobiom“ – unter Federführung des Instituts für Mikrobiologie und Biotechnologie – Rechnung tragen. In diesem Zusammenhang steht auch die kürzlich erfolgte Gründung einer institutsübergreifenden Arbeitsgruppe zum Auftreten von Antibiotikaresistenzen im Lebensmittelbereich. Aktuell laufen bereits intensiv die Planungen für ein neues „Großprojekt“, die Nationale Verzehrsstudie III. Die Zusammenarbeit des Instituts für Ernährungsverhalten und des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung ermöglicht erstmalig die Erfassung sowohl von Lebensmittelverzehr auf der Basis einer Befragung als auch physiologischer Parameter (Biomarker) als Maß für den tatsächlichen Nährstoffstatus der Bevölkerung bei einer sehr großen Stichprobe. Geplant ist, die NVS III als Teil der Gesundheitsberichtserstattung in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut durchzuführen. Entsprechende Gespräche sind bereits geführt, Absprachen wurden getroffen und die Vorbereitungen zur koordinierten Durchführung einer solchen großen und für Deutschland einmaligen, repräsentativen Ernährungsstudie mit der Erfassung von Biomarkern des Ernährungsstatus sind auf einem guten Weg. Alle Institute des MRI sind an nationalen, europäischen und teilweise an internationalen Forschungsprojekten beteiligt. So ist das MRI beispielsweise sehr stark bei der Joint Programming Initiative „A Healthy Diet for a Healthy Life“ (JPI HDHL) der EU engagiert. In insgesamt drei Projekten (DEDIPAC, ENPADASI, FOODBALL) arbeitet das MRI intensiv mit. Das MRI ist offen für Kooperationen und hat mit zahlreichen Universitäten – sowohl national als auch international – Kooperationsverträge abgeschlossen. |
L&M 6 / 2015Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Die Autoren:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |