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Deutsches Konsortium für translationale Krebsforschung

Mit vereinten Kräften gegen Krebs

Im Kampf gegen Krebs ist die Kombination von erstklassiger Forschung mit innovativer Krebsmedizin von entscheidender Bedeutung. Diese Überzeugung steht hinter der gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zum Aufbau des „Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung“. Das Konsortium soll dazu beitragen, aktuelle Forschungsergebnisse noch schneller in die Patientenversorgung zu übertragen.

Ein international besetztes Gutachtergremium entschied im Herbst vergangenen Jahres über die Auswahl der Partnerstandorte des Konsortiums. Das DKFZ übernimmt die Funktion des Kernzentrums und bringt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in das Konsortium ein. In einem gemeinsamen Konzept legten die DKTK-Partner den Gutachtern dar, wie durch ihre Kooperation ein Mehrwert in Forschung und Krebsmedizin entsteht. Derzeit wird an jedem der Partnerstandorte ein Translationszentrum eingerichtet, das gemeinsam vom DKFZ und der jeweiligen Universität getragen wird. Das BMBF wird das Konsortium mittelfristig mit jährlich etwa 30 Mio. Euro finanzieren.
Die Expertise der Partnerstandorte rundet das Forschungsspektrum des DKFZ auf hervorragende Weise ab und ergänzt es. Innerhalb des Konsortiums sind nun die notwendigen wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen zusammengefasst, um bei den wichtigen Krebserkrankungen Verbesserungen für die Patienten erzielen zu können. Ein Konzept von sieben translationalen Forschungsprogrammen und fünf Technologieplattformen integriert die unterschiedlichen Profile und Stärken der Partner.

Die sieben Forschungsprogramme des DKTK

- Signalwege der Krebsentstehung: zellbiologische, genetische und epigenetische Analyse von Signal wegen und Transformations mechanismen.

- Molekulare Diagnostik: Stratifizierung von Patientenkollektiven anhand detaillierter molekularer Profile, um Verlaufsvorhersagen zu verbessern und individualisierte Therapieansätze zu ermöglichen.

- Tumorimmunologie: Entwicklung von Multipeptidvakzinen gegen mutierte Tumorantigene, von genetisch verbesserten Antikörpern gegen Tumoren, Adoptiver Transfer von in vitro- und in vivo-modulierten Immunzellen.

- Stammzellen und Krebs: Die im Bereich der Grundlagenforschung rapide wachsenden Kenntnisse auf diesem Gebiet sollen in translationale Projekte übertragen werden.

- Bildgebung und Strahlentherapie: Bioimaging und spezifische Biomarker sollen Partikeltherapie (Schwerionentherapie) und andere radiotherapeutische Verfahren noch präziser machen.

- Resistenzmechanismen: Untersuchung von primären und sekundären Mechanismen der Resistenz gegenüber klassischen Chemotherapeutika und zielgerichteten Krebsmedikamenten.

- Krebsvorbeugung und Früherkennung: risikoadaptierte Früherkennung von Darmkrebs, molekulare Epidemiologie und evidenzbasierte bevölkerungsbezogene Forschung an Krebsregisterdaten.

Die fünf Forschungsplattformen des DKTK

- Klinische Kommunikationsplattform: Koordinierung und Standardisierung der Patientenrekrutierung mit dem Ziel, Patienten mit spezifischen Krankheitsmerkmalen für spezielle Forschungsprojekte und für klinische Studien zu identifizieren.

- GMP und Core Facilities: Harmonisierung und gemeinsame Nutzung von Hochdurchsatztechnologien und Serviceeinheiten.

- Präklinische Modelle: Gemeinsamer Zugang zu genetisch modifizierten Tieren, die bestimmte Krebsaspekte aufweisen.

- Wirkstoffentwicklung: Bündelung der Expertise in Strukturbiologie, Chemoinformatik, Wirkstoffdesign und -screening; Zusammenarbeit mit Partnern in der pharmazeutischen Industrie.

- School of Oncology: Gemeinsame hochkarätige Ausbildung von Naturwissenschaftlern und Medizinern auf dem Gebiet der translationalen Krebsforschung.

Für die translationale Krebsforschung in Deutschland ergeben sich durch die gebündelte Schlagkraft an acht Standorten in vielerlei Bereichen Synergieeffekte. So schafft eine harmonisierte Infrastruktur bei Biobanken, Krebsregistern und bei klinischen Studien eine einheitliche Grundlage für zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen. Ein gemeinsamer Zugriff auf Hochdurchsatztechnologien, GMP-Anlagen oder Produktionsanlagen für biologische Reagenzien sowie auf Großgeräte der Radioonkologie erlaubt es, viele Forschungsvorhaben kosteneffizienter durchzuführen. Nicht zuletzt eröffnet der Zugang zu Patienten mit selteneren Tumoren und molekularen Subformen, die an einzelnen Standorten nicht häufig genug vorkommen, Forschern die Möglichkeit, etwa molekulare Stratifizierungen vornehmen zu können. Das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung ist nur eines der sechs im Aufbau begriffenen „Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung“. Damit will die Bundesregierung die bundesweite strategische Zusammenarbeit der besten Wissenschaftler und Kliniker bei der Erforschung der großen Volkskrankheiten fördern. Zusätzlich zu seiner Funktion als Kernzentrum im DKTK leistet das Deutsche Krebsforschungszentrum wesentliche Beiträge zu den Heidelberger Partnerstandorten im Deutschen Zentrum für Lungenforschung, im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung sowie im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung. Hier zahlen sich die engen Partnerschaften aus, die das DKFZ auf zahlreichen Gebieten mit der Universitätsmedizin Heidelberg unterhält.

L&M 3 / 2011

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe L&M 3 / 2011.
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