L&M-5-2010
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Neue Wege im Kampf gegen Malaria
Neue Wege im Kampf gegen MalariaSüße Medizin für MoskitosZahlreiche Infektionskrankheiten werden von Moskitos übertragen und besonders in tropischen Gebieten ist man den fliegenden Plagegeistern fast hilflos ausgesetzt. Malaria als prominentes Beispiel fordert jedes Jahr unzählige Todesopfer und viele der verfügbaren Maßnahmen bieten keinen ausreichenden Schutz. Zeit, sich auch über unkonventionelle Ansätze zur Eindämmung der Erkrankung Gedanken zu machen. Sommerzeit ist Leidenszeit.
Zahlreiche stechende und saugende Insekten plagen uns und lassen eine noch lange juckende Einstichstelle zurück. Doch manchmal kommt es noch schlimmer. Neben dem für den Juckreiz verantwortlichen Speichel hinterlassen die Plagegeister häufig auch weitere ungebetene Gäste: Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Protozoen, die bei Mensch und Tier eine Vielzahl von Erkrankungen hervorrufen können. Malaria, Schlafkrankheit, Gelbfieber sind hier nur einige der berühmtesten tropischen Erkrankungen, die von Moskitos übertragen werden. In unseren Breiten sind es vor allem die durch Zecken übertragenen Erkrankungen FSME und Borreliose. Vielleicht wäre ein wenig Mitleid für die Moskitos angebracht
Dabei sind auch die Moskitos Opfer der Parasiten, denn auch sie werden von den Plasmodien infiziert. Nach einer Blutmahlzeit durchlaufen die Erreger im Körper der Insekten einen komplexen Entwicklungszyklus, bevor sie bei der nächsten Blutmahlzeit wieder auf einen Menschen übertragen werden können. Manche Moskito-Gattungen haben Resistenzen gegen die Erreger entwickelt und können sich wirksam schützen, aber andere können der Plasmodien-Invasion keine wirksame Abwehr entgegenstellen. Von den fast 500 Arten der Gattung Anopheles gelten nur etwa 40 als Überträger der gefürchteten Krankheit. Mit der Blutmahlzeit nehmen die Moskitos aus dem Blut Infizierter auch die sexuellen Stadien der Plasmodien, die so genannten Gametozyten auf. Nach Bildung von Ookineten durchdringen diese relativ rasch die peritrophe Matrix (sozusagen ein Verdauungsraum für Blut im Mitteldarm der Moskitos) und nisten sich im Darmepithel ein. Aus den hier gebildeten Oozysten formen sich nach einiger Zeit Sporozoiten, die durch das Hämocel in die Speicheldrüsen wandern und von hier wieder einen weiteren Wirt des Moskitos infizieren können. Viele der Prozesse, die hierbei ablaufen, werden noch nicht im Detail verstanden. Die etwas andere Art, Moskitos einen Antikörper zu verabreichen In einem von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützten Projekt [3] soll nun untersucht werden, ob solche Inhibitoren der Plasmodienübertragung auch durch alternative Methoden den Moskitos verabreicht werden können. Hilfreich bei diesem Ansatz ist, dass Anopheles-Moskitos neben Blut auch andere Nährstoffquellen aufsuchen. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen (nur die Letzteren saugen Blut) nehmen Zucker auf, den sie in der freien Wildbahn aus unterschiedlichsten Quellen beziehen können. Pflanzenteile, Früchte, Nektar und Honigtau, aber auch eines geeigneten Antikörpers in Pflanzen und die Verabreichung in einer Zuckerlösung, dann bieten Pflanzen auch hier interessante Optionen. Was wäre, wenn man den Antikörper gleich in den Nektarien und damit in den für die Moskitos zugänglichen Zuckerlösungen produzierte? Dann hätte man vielleicht eine weitere Möglichkeit, die Infektionsraten der Malaria zu senken. Auch in Zukunft wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ein einzelnes Mittel geben, das alleine vor Malaria schützt. Wegen der Komplexität des Erregers und der Erkrankung werden wahrscheinlich nur Kombinationen aus verschiedensten Interventionsmaßnahmen hilfreich sein. Und vielleicht kommt ja eines Tages zu den Impfstoffen, Insektiziden und Therapeutika auch eine süße Medizin für Moskitos hinzu. >>warzecha@bio.tu-darmstadt.de
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L&M 5 / 2010Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |