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L&M-4-2009 > Vitamin D gegen Osteoporose und Krebs

Vitamin D gegen Osteoporose und Krebs

Postmenopausenstudie

Zu den Hormonen, die den Knochenstoffwechsel wesentlich beeinflussen, zählt ohne Zweifel das Vitamin D. Neben seiner Bedeutung für die Senkung des Osteoporose-Risikos bei postmenopausalen Frauen weisen neuere Publikationen nun darauf hin, dass Vitamin D auch bei Herz-Kreislauf- und Autoimmunkrankheiten sowie Krebs eine Rolle spielt.

Bei Vitamin D3 wird primär an die Bedeutung für die Knochengesundheit gedacht, genauer gesagt an den Zusammenhang zwischen Sonnenlicht-Exposition und der Vitamin D-Konzentration. Untersuchungen an etwa 20.000 Personen zu jahreszeitlichen Schwankungen der Vitamin D3-Konzentration hatten gezeigt, dass im Winter bei etwa 60?% der Patienten die Vitamin D3 (25-OH)-Spiegel unter 20?ng/mL und im August immer noch bei 40?% unter 20?ng/mL lagen. Die Bochumer Postmenopausen-Studie mit über
1000 zufällig ausgewählten Frauen bestätigt diese Ergebnisse: Hier wiesen etwa 50?% der Frauen einen mäßigen Vitamin D-Mangel auf. Werte unter 20?ng/mL bedeuten allerdings nicht nur ein erhöhtes Osteoporose-Risiko, sondern auch ein erhöhtes Sturzrisiko, da Vitamin D für die neuromuskuläre Koordination eine wichtige Rolle spielt. Der Ausgleich eines Vitamin D-Mangels wirkt sich daher in doppelter Hinsicht positiv aus, erstens auf den Knochenstoffwechsel und zweitens auf die neuromuskuläre Koordination. Im aktuellen Entwurf zur Leitlinie des Dachverbandes Osteologie wird daher von Experten auch erstmals ein Zielwert von mindestens 20?ng/mL für Vitamin D3 empfohlen.
Neuere Publikationen weisen außerdem auf die Bedeutung der Vitamin D3-Versorgung im Zusammenhang mit anderen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-, Autoimmun- und Krebserkrankungen hin. Beim kolorektalen Karzinom (CRC) wurde bereits in mehreren Publikationen eine inverse Beziehung zwischen Vitamin D3-Konzentration und relativem Risiko für die Inzidenz bzw. Mortalität aufgezeigt. Bei Personen mit Vitamin D3-Konzentrationen um etwa 32 ng/ml fand Garland (Garland et al, Elsevier, 2009) eine Reduktion des relativen CRC-Risikos um knapp 50?% im Vergleich zu Personen mit Vitamin D3-Konzentrationen unter 20?ng/ml. Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (Yin et al, Alimentary Pharmacology & Therapeutics 30, 2009) schließt aus einer Metaanalyse auf eine inverse Beziehung zwischen Vitamin D3-Konzentration und CRC-Risiko. Diese Auswertung berücksichtigt erstmals auch die Tumorlokalisation und erkennt einen stärker ausgeprägten Zusammenhang bei Rektumkarzinom als bei Kolonkarzinom. Weitere langfristig angelegte Studien seien erforderlich, um die Bedeutung von Vitamin D im Zusammenhang mit der Entstehung kolorektaler Karzinome besser zu verstehen.
Ein (moderater) Vitamin D-Mangel – wie er zumindest in den Wintermonaten – für etwa 50?% der deutschen Bevölkerung nachgewiesen wurde, gefährdet also nicht nur die Knochen, sondern auch sonst die Gesundheit. Unter diesem Aspekt ist sogar ein Zielbereich von 40 bis 70 ng/ml Vitamin D empfehlenswert (Cannell/Hollis, Alternative Medicine Review 13/1, 2008). Für eine sichere Therapie sollte zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, 25-OH-Vitamin D (25 OH) gemessen werden. Zur Bestimmung der Vitamin-D-Konzentration steht mit dem Elecsys (OH) Vitamin D-Assay von Roche ein Test zur Verfügung, der sich durch seine Stabilität und standardisierte Messmethode, die auf der Massenspektrometrie als anerkannter Referenzmethode basiert, auszeichnet.

Stichwörter:
Krebsforschung, Vitamin D, Osteoporose, Autoimmunerkrankung, Krebs

L&M 4 / 2009

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe L&M 4 / 2009.
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