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Dr. Nicola Forrer
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Peptidreinigung - Eine Methode zum Vergleich von chromatografischen Sorbentien
Peptidreinigung - Eine Methode zum Vergleich von chromatografischen SorbentienSilikagel
Dr. Nicola Forrer*, David Gétaz**, Mumun Gençoglu** und Prof. Dr. Massimo Morbidelli** Unter diesen Bedingungen zeigen oft ähnliche Materialien (d.h. gleiche Derivatisierung, gleiche Poren- und Partikelgrösse) sehr unterschiedliche Leistung. Gleiche Prozessbedingungen ergeben typischerweise unterschiedliche Adsorptionsstärken auf den verschiedenen Silikagelen. Also ist die Retentionszeit der Analyten auf der Säule unterschiedlich. Die Säule, in der die Verweilzeit am längsten ist, wird bessere Chancen für eine gute Trennung haben, weil die Moleküle mehr Zeit haben, sich voneinander zu trennen (wenn die Rückdiffusion nicht zu groß wird). Einen besseren Vergleich kann man erreichen, wenn man dafür sorgt, dass die Retentionszeiten auf allen Säulen gleich sind. Eine Methode, die einen solchen Vergleich ermöglicht, wird hier vorgestellt. Bei Large Scale-Anwendungen ist die Leistung von einem chromatografischen Material unter überladenen Bedingungen wichtig. Diese Leistung wird normalerweise als „Ausbeute bei einer bestimmten Reinheit“ bestimmt. Die Ausbeute kann auch als Funktion der Reinheit aufgetragen werden. So entsteht eine so genannte Pareto-Kurve. Das heißt, dass, wenn einer der beiden Parameter groß ist, dann muss der andere klein sein und umgekehrt. In der Praxis bedeutet dies, dass man entweder mit hoher Reinheit und geringer Ausbeute chromatografieren kann oder umgekehrt („magisches Dreieck“). Experimenteller Teil Die Güte der Reinigung eines kommerziellen Peptids wurde auf drei Silikagelen, ZEOsphere 100 C18 15 µm und zwei analogen (d.h. gleiche Derivatisierung, gleiche Porenund Partikelgrösse) Materialien untersucht. Es galten die gleichen Prozessbedingungen bei den drei Materialien und es wurde ein reines Peptid eingesetzt. Alle Versuche wurden auf einer Agilent 1100 Series HPLCAnlage durchgeführt. Wie man in Abb. 1 sehen kann, werden auf den drei Materialien stark unterschiedliche Retentionszeiten für das Peptid erhalten. Ein Vergleich unter diesen Bedingungen wäre nicht gerecht, weil die Analyten auf dem Silikagel 2 Material längere Zeit für die Trennung zu Verfügung haben. Um die Trennleistung verschiedener Materialien besser vergleichen zu können, müssten die Retentionszeiten aller Komponenten auf allen Materialien gleich sein. Da dies praktisch unmöglich ist, muss eine Schlüsselkomponente ausgewählt werden, das reine Peptid. Ziel der Methode ist, die Retentionszeit des reinen Peptids auf allen Materialien zu normieren und gleich zu halten. Dies wird dadurch erreicht, indem die Prozessbedingungen (Gradienten-Steigung) für jedes Säulenmaterial so angepasst werden, dass die Adsorptionskraft als Funktion der Zeit für das reine Peptid gleich ist.
Die Trennung der rohen Peptidmischung wurde mit den angepassten Gradienten auf den 3 stationären Phasen untersucht. Wie in Abb. 2 zu erkennen ist, zeigen jetzt die drei Säulen die gleiche Retentionszeit für die Hauptkomponente und ungefähr auch die gleiche Trennleistung. Die Trennleistung wurde auch unter überladene Bedingungen bestimmt. Die angepassten Gradienten wurden benutzt. Die Pareto-Kurven für die drei Materialien sind in Abb. 3 gezeigt. Die untersuchten Säulenmaterialien zeigen eine ähnliche Performance, wenn die Gradienten mit der zuvor beschriebenen Methode normiert werden. ZEOsphere 100 C18 15 µm zeigt ein wenig höhere Leistung als die zwei anderen Silikagele. Die gleiche Methode wurde für eine zweite Trennung angewendet. Hier wird ein Polypeptid auf ZEOsphere 100 C18 10 µm und auf einem äquivalenten Kieselgel untersucht. Eine analoge Gradient-Anpassung wie im vorherigen Beispiel wurde auch für das Polypeptid durchgeführt. Auch in diesem Fall wurde eine rohe Mischung benutzt und die Trennleistung unter überladenen Bedingungen untersucht. Die Pareto-Kurven sind in Abb. 4 dargestellt. Fazit Eine Methode, die einen besseren Vergleich zwischen ähnlichen (d.h. gleiche Derivatisierung, gleiche Poren- und Partikelgrösse) Säulenmaterialien ermöglicht, wurde beschrieben. Die Sorbentien wurden unter normierten Bedingungen verglichen und die Methode wurde auf zwei Peptid-Reinigungen angewendet. Der Vergleich hat gezeigt, dass, wenn die Prozessbedingungen für jede Säule wie beschrieben angepasst werden, gleichartige Materialien eine ähnliche Trennleistung unter überladenen Bedingungen zeigen. |
L&M 2 / 2010Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |