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Physikalische Chemie auf der „Insel der Phasen“ spielerisch erarbeiten

Reif für die Insel?

Sechs Studierende starren gebannt auf einen Würfel, den der Dozent auf den Tisch fallen lässt. „Zwei – Sie sind dran“, sagt dieser und zeigt auf ­einen aus der Gruppe, während die anderen innerlich aufatmen. Der ­„Student Nummer zwei“ ist gerade dazu auserkoren worden, seine ­Gruppe im Kolloquium mit dem Dozenten zu vertreten. Hat er Erfolg, ­winken Bonuspunkte und ein Passwort als Belohnung. Und das ­Passwort öffnet den Eingang zum nächsten Level.

Würfel? Passwort? Level? Was sich wie ein Spiel anhört, ist Teil eines neuen Lernkonzeptes, mit dem sich die Studierenden der Hochschule ­Fresenius das Thema „Phasengleichgewichte“ aneignen. Um den trockenen und gemeinhin wenig beliebten Stoff interessanter zu gestalten, wurde dieser in einzelne „Lernpakete“ gepackt und auf der „Insel der Phasen“ versteckt (Abb.1). Die Studierenden erkunden in kleinen Gruppen die Insel und entdecken nach und nach die Geheimnisse der Insel – und lernen so ganz neben­bei physikalische Chemie. Damit das nicht zu langweilig wird, sorgt eine Rahmengeschichte für eine stimmige Atmosphäre.



Abb.1 Übersicht über den Lernpfad und die grafische Darstellung des Konzeptes. Jede einzelne Box steht für ein einzelnes Lernpaket. Die Rauten symbolisieren Punkte, an denen ein Passwort eingegeben werden muss.

Grafik: Dietmar Zenker

„Gamification“ – Neues E-Learning-Konzept für die Chemie

Also doch alles nur Spielerei? Nicht ganz, denn um auf der Insel vorwärtszukommen, muss man sich intensiv mit dem Lehrstoff beschäftigen. In jedem „Lernpaket“ finden sich dazu kurze Video­sequenzen mit den Vorlesungsinhalten, Online­tests zur Selbstüberprüfung, ein Onlineskript und weiterführende Informationen sowie Weblinks (Abb.2). Und dann sind manche Bereiche der Insel nur mit einem Passwort zugänglich. Dieses Passwort gibt es vom Dozenten – aber nur, wenn man erfolgreich das Kolloquium besteht. Der Haken: Einer aus der Gruppe wird per Zufall ausgewählt und tritt für die ganze Gruppe an – daher der Würfel. Also muss sich jeder auf alle Prüfungen vorbereiten. Im Prinzip hätte man dafür das ganze Semes­ter Zeit. Wenn da nicht noch die anderen ­Gruppen wären. Denn auch diese wollen als Erstes die Burg auf dem Berg erreichen, um den dort hausenden „Mathemagier“ in einem letzten Kolloquium zu bezwingen – und nur dem Sieger winken weitere Extrapunkte. Was bringt das Ganze? Zunächst einmal Studierende, die motiviert sind, sich während des Semesters kontinuierlich (!) – und nicht erst kurz vor der Klausur – mit dem Vorlesungsstoff zu beschäftigen. Zweitens eine geringere ­Durchfallquote in der Klausur, weil man den Stoff ­besser beherrscht. Und auf jeden Fall eine Menge Spaß für Studierende und den Mathemagier. Verzeihung – den Dozenten. Und das bei einem Thema wie der „physikalischen Chemie“, das in einer „normalen“ Vorlesung üblicher­weise eher einschläfernde Effekte hat.



Abb.2 Exemplarische Darstellung eines Lernpaketes. (1) Rahmengeschichte, (2) Bild mit Darstellung des aktuellen Ortes auf der Landkarte, (3) Vertonter Screencast der Vorlesung und (4) weiterführende Informationen (Weblinks, Literaturstellen) sowie digitales Skript und Onlinetest zur Selbstüberprüfung.
Grafik: Dietmar Zenker

Dankeschön an Dr. Dietmar Zenker für die Erstellung der Grafiken.

Foto: © panthermedia.net| rodho

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Ausbildung

L&M 3 / 2014

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe L&M 3 / 2014.
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